Kein Fußbreit den Faschisten

Hallo liebe Leser,

häufig fällt es mir schwer, mich durchgehend positiv über meine Wahlheimat Köln zu äußern. Zu wenig ragt wirklich heraus, zu viel ist Mittelmaß, zu viel ist Höhner-Verseucht. Aber was an diesem Wochenende in der Stadt der lausigen Karnevalsmucke lief, war großartig. Deshalb gibt es heute mal wieder was Politisches von mir.

Viele werden die Geschichte in den Nachrichten mitgekriegt haben: Eine Horde brauner Biedermänner, die sich selbst den unverdächtigen Namen “Pro Köln” gegeben hat und unseligerweise sogar im hiesigen Stadtrat sitzt, in Wirklichkeit aber nichts anderes ist als ein Haufen Nazis, hatte zu einem sogenannten “Anti-Islamisierungskongress” geladen, doch hinter der vermeintlich gutbürgerlichen Fassade, angeblich das Grundgesetz und den Rechtsstaat vor zunehmender Islamisierung schützend, verbirgt sich nur die alte braune ausländerfeindliche Soße hinter biedermännischer Unauffälligkeit. Nazigrößen aus ganz Europa waren nach Köln gerufen worden, um auf dem Heumarkt, einem der zentralen Plätze der Stadt, ein Nazitreffen abzuhalten.

Es ist genug über dieses Ereignis gesagt und geschrieben worden, sodass ich die ganze Chronologie der Ereignisse hier nicht noch einmal wiederholen muss. Knackige Zusammenfassungen findet ihr unter anderem auf den Seiten des Kölner Stadtanzeigers in getrennten Chronologien über den ersten und den zweiten Tag oder bei Spiegel-Online. Mir bleibt an dieser Stelle nur zu sagen, dass es ein gutes Gefühl ist, auf der Seite der Guten (und zwar bei den Gewaltlosen) dabei gewesen zu sein und geholfen haben zu können, dass dieser sogenannte Kongress zu einer einzigen Lachnummer für die Rechten geworden ist, mit einem Drehbuch, wie man es sich auch als Schriftsteller nicht besser ausdenken könnte.

Aufgreifen möchte ich exemplarisch noch die Aussage eines “Pro-Köln”-Funktionärs, der die Blockaden als bezahlte linke Krawallmacherei bezeichnet hatte. Dazu sage ich: Liebe Freizeit-Mussolinis, dafür, eure traurigen braunen Faschistenärsche ratlos, hilflos, von Taxifahrern, Busfahrern und Hoteliers boykottiert, und ausgegrenzt aus meiner Stadt in der Pampa herumstehen zu sehen, braucht mich niemand zu bezahlen. Das mache ich gerne völlig kostenlos.

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