Detlef Köhne, das tapfere Schreiberlein
- geboren 1967 im niedersächsischen Outback
- seit der Steinzeit berufstätig als Angestellter im öffentlichen Dienst
- seit 1996 Wahl-Kölner, der von Berlin träumt
Die Anfänge
Ja! Ich hatte eine Kindheit. Es war schrecklich. Sechs Jahre lang konnte ich weder lesen noch schreiben. Verlassen wir daher diese traurige Ära und kommen zu etwas Interessanterem.
Man reiche mir Papier und Feder – die frühe Schaffensphase
Sobald ich einen Füllfederhalter einigermaßen unfallfrei beherrschte, wurde ziemlich schnell klar, dass mit mir etwas nicht stimmt, denn ich fing an, in meiner Freizeit Schulhefte mit selbst ausgedachten Geschichten vollzuschreiben. Eins dieser Frühwerke setzte meine damalige Lieblings-Fernsehserie „Robbi, Tobi und das Fliewatüüt“ fort: Robbi und Tobi nahmen auf Burg Plumpudding Castle die Großserienproduktion von Fliewatüüts auf. In Anlehnung an das Original vorfinanzierten sie die Kosten dafür mit Hilfe von in englischen Adelshäusern geklauten Silberlöffeln. – Ich scheine schon damals einen Hang zu Parodien gehabt zu haben …
Schule – auch ich habe eine besucht
Wenngleich ich mich bisweilen nicht sonderlich um die Themenstellung scherte, entwickelte ich mich in der Schule doch zu einem ziemlich guten Aufsatzschreiber. Leider fehlte mir damals die nötige Geschäftstüchtigkeit, Musteraufsätze meistbietend an meine Mitschüler zu verhökern. Gottseidank war die Benutzung der Stadtbibliothek meiner Heimatstadt gebührenfrei, so dass ich zur Befriedigung meiner Leselust nie in die Beschaffungskriminalität abglitt.
Wegen einer Jugendkrimiserie, die ich damals wie Koks konsumiert hab (nein, ich habe nicht wirklich gekoks, das ist nur eine Metapher), musste ich manchmal mehrfach am Tag zur Bibliothek wetzen, weil man immer nur drei Bücher mitnehmen durfte. Wie lästig! Aus dieser Krimiserie entwickelte sich mein erster ernsthafter schriftstellerischer Gehversuch. Das Strickmuster der Originalserie war einfach: Drei Knirpse und ein Mädel steigen hinter allen möglichen Verbrechern her und legen sie in schöner Regelmäßigkeit aufs Kreuz, wie man das auch aus etlichen Enid-Blyton-Serien bereits kannte. In meiner Adaption einer eigenen Jugendkrimiserie simplifizierte ich das Konzept weiter: Ich beschränkte mich auf vier Jungs als Hauptdarsteller und schrieb das Mädel einfach raus, weil ich Mädchen damals irrationalerweise doof fand. Folglich geriet das Ganze zu einer nicht unspannenden, aber ziemlich witzlosen Angelegenheit.
Als sich bald darauf mein Blickwinkel im Bezug auf Mädchen zu ändern begann (lechz!), versuchte ich mich am ersten Entwurf eines Abenteuerromans für Erwachsene. Ergebnis? Zweihundertfünfzig Seiten Bullshit! Ist schon putzig, wie man sich als Jugendlicher im Frühstadium die Welt der Erwachsenen vorstellt.
Inititialzündung
In den folgenden Jahren gab es viele weitere Ansätze, die allmählich besser wurden, aber blieben, was sie waren: Ansätze.
Es kam zu zwei prägenden Leseerlebnissen. Das erste war „Das Jesusvideo“ von Andreas Eschbach, dem ich mehrfachen Dank schulde. Zum einen verdanke ich seiner inspirierenden Beschreibung der Figur des Schriftstellers Peter Eisenhardt in besagtem Buch die umwälzende Erkenntnis, dass man beim Entwurf einer Geschichte nicht zwangsläufig chaotisch, sondern durchaus auch systematisch vorgehen kann, und dass es nicht schadet, sich vor Aufnahme der Schreibtätigkeit Gedanken über Story und Konzept der niederzuschreibenden Geschichte zu machen. Zum anderen ist Eschbachs Homepage www.andreaseschbach.de ein wahre Fundgrube von Praxistipps, die man sich als Schreibwütiger nicht entgehen lassen sollte.
Das zweite prägende Leseerlebnis war die Lektüre eines anderen … naja, Buches, wobei es mir schwer fällt, in diesem Zusammenhang überhaupt von einem Buch zu sprechen. An sich ist es schade, dass Bäume dafür sterben mussten. Ich nenne hier auch absichtlich weder Titel noch Autor, damit niemand auf die Idee kommt, es sich aus reiner Neugierde zu kaufen und somit auch noch den Autor ungerechtfertigt zu bereichern. Dieses Druckwerk ist eine Zumutung für jedes Blatt Papier und das mit Abstand schlechteste, was ich jemals gelesen habe. Gleichwohl ist der Schund mitverantwortlich dafür, dass ich die Schreiberei ernsthaft wieder aufgenommen habe, denn ich dachte: „So schlecht wie der bin ich allemal.“
Und jetzt?
Wohin der Weg mich führt, weiß ich nicht. Sicher ist vorläufig nur eines: Der Schreibvirus sitzt ziemlich tief, und es sieht nicht danach aus, als würde ich in absehbarer Zeit davon geheilt werden, was nichts anderes heißen soll, als dass ich nicht aufhören werde, Geschichten zu schreiben. Derzeit arbeite ich an einem Alternate-History-Thriller rund um die Präsidentschaftswahlen in den USA von 2020, einem endzeitlichen Thrillerdrama und einem Science-Fiction-Thriller. Die Arbeit an meiner Harry-Potter-Parodie „Heinrich Töpfer und die Jubelkugel“ ist zu einem würdigen Abschluss gelangt und das Buch seit dem 04. Januar 2017 als E-Book bei Amazon erhältlich. Mehr zu alldem werde ich von Zeit zu Zeit hier in meinem Blog oder bei Twitter verkünden.
Soviel für den Augenblick. Wer immer noch nicht genug hat, kann gern mal einen Blick auf meinen Arbeitsplatz werfen …
Herzlichst