Ich kann es wahrlich nicht mehr hören, wie die offiziellen Vertreter und die Sympathisanten der Piratenpartei nicht müde werden, uns, den Kreativen, und auch den Konsumenten weismachen zu wollen, sie seien auf unserer Seite, und die Verwertungsgesellschaften seien per se die Bösen und unsere Feinde. Dazu sage ich, sie mögen es doch bitte uns überlassen, ob wir unser Glück bei einem Verlag, bei einer Agentur oder auf eigene Faust per viralem Marketing, mit Liveauftritten oder per Crowdfunding versuchen.
So sehr ich viele Positionen der Piraten auch schätze, sei es ihr Kampf gegen jede Art von Zensur oder ihr Eintreten gegen jeden Versuch der Überwachung und Bespitzelung durch staatliche Stellen, so sehr verurteile ich ihre Positionen zum Urheberrecht, zum Geistigen Eigentum und zu den Nutzungsrechten an kreativen Leistungen. Denn diese Positionen kommen dem Berufszweig derer, der der Partei den Namen gaben, am Nächsten: Piraten.
Die Piratenpartei mag gute Absichten verfolgen, aber sie redet denen das Wort, die glauben das Recht zu besitzen, sich überall kostenlos an dem bedienen zu dürfen, was andere geschaffen haben. Wenn sie das bestreiten, so mögen sie bitte öffentlich und mittels ihres Wahlprogramms erklären, dass der Erschaffer eines Werkes das selbstverständliche Recht hat, darüber zu entscheiden, ob, wo, an wen, wie lange und zu welchem Preis er das Gut oder die Rechte daran veräußert. So lange das nicht geschieht, bin ich gegen die Piratenpartei. Und ich werde sie mit allen Mitteln bekämpfen, wo ich nur kann.
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